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Zitate von Friedrich Nietzsche 481-520
481 Oh, dieses ewige Überall. Oh, dieses ewige Nirgendwo. Oh, dieses ewige Umsonst.
482 Der Gewissensbiss ist, wie der Biss des Hundes gegen einen Stein, eine Dummheit.
483 Wahnsinn bei Individuen ist selten, aber in Gruppen, Nationen und Epochen die Regel.
484 Gute Handlungen sind sublimierte böse; böse Handlungen sind vergröberte, verdummte gute.
485 Die Kirche ist exakt das, wogegen Jesus gepredigt hat – und wogegen er seine Jünger kämpfen lehrte.
486 Wenn man ein Wozu des Lebens hat, erträgt man jedes Wie.
487 Dem wird befohlen, der sich nicht selber gehorchen kann.
488 Es ist nicht der Kampf der Meinungen, welcher die Geschichte so gewalttätig gemacht hat, sondern der Kampf des Glaubens an die Meinungen, das heißt der Überzeugungen.
489 Misstraue allen Menschen mit einem starken Trieb zur Bestrafung.
490 Der schönste Leib – ein Schleier nur, in den sich schamhaft Schönres hüllt.
491 Und wen ihr nicht fliegen lehrt, den lehrt mir – schneller fahren!
492 Dieser Denker braucht niemanden, der ihn widerlegt, er genügt sich dazu selber.
493 Man kritisiert einen Menschen, ein Buch am schärfsten, wenn man das Ideal desselben hinzeichnet.
494 Das Bedürfnis gilt als die Ursache der Entstehung; in Wahrheit ist es oft nur die Wirkung des Entstandenen.
495 Wer sich vollkommen gegen die Langeweise verschanzt, verschanzt sich auch gegen sich selber: Den kräftigsten Labetrunk aus dem eigenen innersten Born wird er nie zu trinken bekommen.
496 Die einen werden durch großes Lob schamhaft, die anderen frech.
497 Jede Philosophie verbirgt auch eine Philosophie; jede Meinung ist auch ein Versteck, jedes Wort auch eine Maske.
498 Wo immer ich Leben fand, fand ich auch den Willen zur Macht.
499 Alles Politisieren, auch bei den größten Staatsmännern, ist Improvisieren auf gut Glück.
500 Eine feine Seele bedrückt es, sich jemandem zum Dank verpflichtet zu wissen, eine grobe, jemandem zu Dank verpflichtet zu sein.
501 Haben die wirklichen Dinge oder die eingebildete Dinge mehr zum menschlichen Glück beigetragen?
502 Die Einsamkeit macht uns härter gegen uns und sehnsüchtiger gegen die Menschen: in beidem verbessert sie den Charakter.
503 Man lobt und tadelt je nach der Gelegenheit, seine Urteilkraft leuchten zu lassen.
504 Aller große Lärm macht, dass wir das Glück in die Stille und Ferne setzen.
505 Ohne die blinden Schüler ist noch nie der Einfluss eines Mannes und seines Werkes groß geworden. Einer Erkenntnis zum Siege verhelfen heißt oft nur: sie so mit der Dummheit verschwistern, dass das Schwergewicht der letzteren auch den Sieg für die erstere erzwingt.
506 Einem, der viel gedacht hat, erscheint jeder neue Gedanke, den er hört oder liest, sofort in Gestalt einer Kette.
507 Mit einem Talent mehr steht man oft unsicherer als mit einem weniger: Wie der Tisch besser auf drei als auf vier Füssen steht.
508 Das Bedürfnis vergrößert das, was man haben will.
509 Wo nichts wahr ist, ist alles erlaubt.
510 Die Langsamen der Erkenntnis meinen, die Langsamkeit gehöre zur Erkenntnis.
511 Es ist nicht leicht, Gegensätze zu denken als Gerade.
512 Wenn man erst sich selber gefunden hat, muss man verstehen, sich von Zeit zu Zeit zu verlieren – und dann wieder zu finden: vorausgesetzt, dass man ein Denker ist. Diesem ist es nämlich nachteilig, immerdar an eine Person gebunden zu sein.
513 Demokratie ist die Verfallsform des Staates.
514 Jede Philosophie, welche durch ein politisches Ereignis das Problem des Daseins verrückt oder gar gelöst glaubt, ist eine Spaß- und Afterphilosophie.
515 Und wenn dir nunmehr alle Leitern fehlen, so musst du verstehen, noch auf deinen eigenen Kopf zu steigen: Wie wolltest du anders aufwärts steigen?
516 Der Glaube an die Wahrheit beginnt mit dem Zweifel an allen bis dahin geglaubten Wahrheiten.
517 Wer sich zum Schauen und nicht zum Glauben vorherbestimmt fühlt, dem sind alle Gläubigen zu lärmend und zudringlich.
518 Doch alle Lust will Ewigkeit – will tiefe, tiefe Ewigkeit.
519 Während der wirkliche Denker nichts mehr ersehnt als Muße, flieht der gewöhnliche Gelehrte vor ihr, weil er mit ihr nichts anzufangen weiß.
520 Der Sieg eines moralischen Ideals wird durch dieselben »unmoralischen« Mittel errungen wie jeder Sieg: Gewalt, Lüge, Verleumdung, Ungerechtigkeit.