Home › Quotes › Friedrich Nietzsche
1-40 | 41-80 | 81-120 | 121-160 | 161-200 | 201-240 | 241-280 | 281-320 | 321-360 | 361-400 | 401-440 | 441-480 | 481-520 | 521-560 | 561-600 | 601-640 | 641-662
Zitate von Friedrich Nietzsche 121-160
121 Keiner ist so verrückt, dass er nicht einen noch Verrückteren findet, der ihn versteht.
122 Gar nicht von sich reden ist eine sehr vornehme Heuchelei.
123 Das Schicksal des Menschen ist auf glückliche Augenblicke eingerichtet – jedes Leben hat solche - , aber nicht auf glückliche Zeiten.
124 Wer erst geschrieben hat und die Leidenschaft des Schreibens in sich fühlt, lernt fas aus allem was er treibt und erlebt, nur das noch heraus, was schriftstellerich mitteilbar ist.
125 Der Mensch findet zuletzt in den Dingen nichts wieder, als was er selbst in sie hineingesteckt hat.
126 Eigennutz und Leidenschaft sind miteinander verheiratet: diese Ehe nennt man Selbstsucht: diese unglückliche Ehe!
127 Sie steigen wie Tiere den Berg hinauf, dumm und schwitzend; man hatte ihnen zu sagen vergessen, dass es unterwegs schöne Aussichten gebe.
128 Die geistigen Menschen, vorausgesetzt, dass sie auch die mutigsten sind, erleben auch bei weitem die schmerzhaftesten Tragödie: aber eben deshalb ehren sie das Leben, weil es ihnen seine größte Gegnerschaft entgegenstellt.
129 Nicht Fett, sondern die größte Geschmeidigkeit und Kraft ist das, was ein guter Tänzer von seiner Nahrung will – und ich wüsste nicht, was der Geist eines Philosophen mehr zu sein wünschte, als ein guter Tänzer.
130 Wie gut klingen schlechte Musik und schlechte Gründe, wenn man auf einen Feind losmarschiert!
131 Ach, diese Armut der Seelen zu zweien! Ach, dieser Schmutz der Seelen zu zweien! Ach, dieses erbärmliche Behagen zu zweien! Ehe nennen sie dies alles, und sie sagen, ihre Ehen seien im Himmel geschlossen.
132 Ihr führt Krieg? Ihr fürchtet euch vor euren Nachbarn? So nehmet doch die Grenzsteine weg – so habt ihr keinen Nachbarn mehr. Aber ihr wollt den Krieg und deshalb erst setzet ihr die Grenzsteine.
133 Was wissen wir, wozu uns die Umstände treiben könnten!
134 Dicht neben dem Wehe der Welt und oft aus seinem vulkanischen Boden hat der Mensch seine kleinen Gärten des Glücks angelegt.
135 Es gibt ein Recht, wonach wir einem Menschen das Leben nehmen, aber keines, wonach wir ihm das Sterben nehmen: dies ist nur Grausamkeit.
136 Unsere Pflichten, das sind die Rechte anderer auf uns.
137 Der christliche Entschluss, die Welt hässlich und schlecht zu finden, hat die Welt hässlich und schlecht gemacht.
138 Man will Freiheit, solange man noch nicht die Macht hat.
139 Auch der vernünftige Mensch bedarf von Zeit zu Zeit wieder der Natur, das heißt seiner unlogischen Grundstellung zu allen Dingen
140 Die Phantasie der Angst ist jener böse äffische Kobold, der dem Menschen gerade dann noch auf den Rücken springst, wenn er schon am schwersten zu tragen hat.
141 Ähnlichseherei und Gleichmacherei sind das Merkmal schwacher Augen.
142 Im Lobe ist mehr Zudringlichkeit als im Tadel.
143 Die Anhänger eines großen Mannes pflegen sich zu blenden, um sein Lob besser singen zu können.
144 Es gibt einen Übermut der Güte, welcher sich wie Bosheit ausnimmt.
145 Unter zwölf Aposteln muss immer einer hart wie Stein sein, damit auf ihm die neue Kirche gebaut werden könne.
146 Der demagogische Charakter ist gegenwärtig allen politischen Parteien gemeinsam.
147 Weg mit den bis zum Überdruss verbrauchten Wörtern Optimismus und Pessimismus! Denn der Anlass, sie zu gebrauchen, fehlt von Tag zu Tage mehr nur die Schwätzer haben sie jetzt noch so unumgänglich nötig.
148 Lachen bedeutet schadenfroh sein, aber mit gutem Gewissen.
149 Die Philosophie ist eine Art Rache an der Wirklichkeit.
150 Nicht ihre Menschenliebe, sondern die Ohnmacht ihrer Menschenliebe hindert die Christen von heute, uns zu verbrennen.
151 Der Mensch hat eine wahre Wollust darin, sich durch übertriebene Ansprüche zu vergewaltigen und dieses tyrannisch fordernde Etwas in seiner Seele nachher zu vergöttern.
152 Wer fühlt, dass er auf einen andern einen großen innerlichen Einfluss ausübt, muss ihm ganz freie Zügel lassen, ja gelegentliches Widerstreben gern sehen und selbst herbeiführen: Sonst wird er unvermeidlich sich einen Feind machen.
153 »Gebildet sein« heißt nun: sich nicht merken lassen, wie elend und schlecht man ist, wie raubtierhaft im Streben, wie unersättlich im Sammeln, wie eigensüchtig und schamlos im Genießen.
154 Die gleichen Affekte sind bei Mann und Weib doch im Tempo verschieden: deshalb hören Mann und Weib nicht auf sich misszuverstehen.
155 So nimmt man erkennenden Anteil am Leben und Wesen vieler, indem man sich selber nicht als starres beständiges eines Individuums behandelt.
156 Auch die hohlste Nuss will noch geknackt sein.
157 Ein Aphorismus rechtschaffen geprägt und ausgegossen, ist damit, dass er abgelesen ist, noch nicht »entziffert«; vielmehr hat nun erst dessen Auslegung zu beginnen, zu der es einer Kunst der Auslegung bedarf.
158 Man wird die Menge nicht eher zum Hosiannarufen bringen, bis man auf einem Esel in die Stadt einreitet.
159 Das Schlechte gewinnt durch die Nachahmung an Ansehen, das Gute verliert dabei – namentlich in der Kunst.
160 Wie vermöchte das Ego ohne Ego zu handeln?