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Zitate von Friedrich Nietzsche 121-160

 

121  Keiner ist so verrückt, dass er nicht einen noch Verrückteren findet, der ihn versteht.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

122  Gar nicht von sich reden ist eine sehr vornehme Heuchelei.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

123  Das Schicksal des Menschen ist auf glückliche Augenblicke eingerichtet – jedes Leben hat solche - , aber nicht auf glückliche Zeiten.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

124  Wer erst geschrieben hat und die Leidenschaft des Schreibens in sich fühlt, lernt fas aus allem was er treibt und erlebt, nur das noch heraus, was schriftstellerich mitteilbar ist.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

125  Der Mensch findet zuletzt in den Dingen nichts wieder, als was er selbst in sie hineingesteckt hat.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

126  Eigennutz und Leidenschaft sind miteinander verheiratet: diese Ehe nennt man Selbstsucht: diese unglückliche Ehe!
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

127  Sie steigen wie Tiere den Berg hinauf, dumm und schwitzend; man hatte ihnen zu sagen vergessen, dass es unterwegs schöne Aussichten gebe.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

128  Die geistigen Menschen, vorausgesetzt, dass sie auch die mutigsten sind, erleben auch bei weitem die schmerzhaftesten Tragödie: aber eben deshalb ehren sie das Leben, weil es ihnen seine größte Gegnerschaft entgegenstellt.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

129  Nicht Fett, sondern die größte Geschmeidigkeit und Kraft ist das, was ein guter Tänzer von seiner Nahrung will – und ich wüsste nicht, was der Geist eines Philosophen mehr zu sein wünschte, als ein guter Tänzer.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

130  Wie gut klingen schlechte Musik und schlechte Gründe, wenn man auf einen Feind losmarschiert!
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

131  Ach, diese Armut der Seelen zu zweien! Ach, dieser Schmutz der Seelen zu zweien! Ach, dieses erbärmliche Behagen zu zweien! Ehe nennen sie dies alles, und sie sagen, ihre Ehen seien im Himmel geschlossen.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

132  Ihr führt Krieg? Ihr fürchtet euch vor euren Nachbarn? So nehmet doch die Grenzsteine weg – so habt ihr keinen Nachbarn mehr. Aber ihr wollt den Krieg und deshalb erst setzet ihr die Grenzsteine.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

133  Was wissen wir, wozu uns die Umstände treiben könnten!
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

134  Dicht neben dem Wehe der Welt und oft aus seinem vulkanischen Boden hat der Mensch seine kleinen Gärten des Glücks angelegt.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

135  Es gibt ein Recht, wonach wir einem Menschen das Leben nehmen, aber keines, wonach wir ihm das Sterben nehmen: dies ist nur Grausamkeit.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

136  Unsere Pflichten, das sind die Rechte anderer auf uns.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

137  Der christliche Entschluss, die Welt hässlich und schlecht zu finden, hat die Welt hässlich und schlecht gemacht.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

138  Man will Freiheit, solange man noch nicht die Macht hat.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

139  Auch der vernünftige Mensch bedarf von Zeit zu Zeit wieder der Natur, das heißt seiner unlogischen Grundstellung zu allen Dingen
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

140  Die Phantasie der Angst ist jener böse äffische Kobold, der dem Menschen gerade dann noch auf den Rücken springst, wenn er schon am schwersten zu tragen hat.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

141  Ähnlichseherei und Gleichmacherei sind das Merkmal schwacher Augen.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

142  Im Lobe ist mehr Zudringlichkeit als im Tadel.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

143  Die Anhänger eines großen Mannes pflegen sich zu blenden, um sein Lob besser singen zu können.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

144  Es gibt einen Übermut der Güte, welcher sich wie Bosheit ausnimmt.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

145  Unter zwölf Aposteln muss immer einer hart wie Stein sein, damit auf ihm die neue Kirche gebaut werden könne.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

146  Der demagogische Charakter ist gegenwärtig allen politischen Parteien gemeinsam.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

147  Weg mit den bis zum Überdruss verbrauchten Wörtern Optimismus und Pessimismus! Denn der Anlass, sie zu gebrauchen, fehlt von Tag zu Tage mehr nur die Schwätzer haben sie jetzt noch so unumgänglich nötig.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

148  Lachen bedeutet schadenfroh sein, aber mit gutem Gewissen.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

149  Die Philosophie ist eine Art Rache an der Wirklichkeit.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

150  Nicht ihre Menschenliebe, sondern die Ohnmacht ihrer Menschenliebe hindert die Christen von heute, uns zu verbrennen.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

151  Der Mensch hat eine wahre Wollust darin, sich durch übertriebene Ansprüche zu vergewaltigen und dieses tyrannisch fordernde Etwas in seiner Seele nachher zu vergöttern.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

152  Wer fühlt, dass er auf einen andern einen großen innerlichen Einfluss ausübt, muss ihm ganz freie Zügel lassen, ja gelegentliches Widerstreben gern sehen und selbst herbeiführen: Sonst wird er unvermeidlich sich einen Feind machen.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

153  »Gebildet sein« heißt nun: sich nicht merken lassen, wie elend und schlecht man ist, wie raubtierhaft im Streben, wie unersättlich im Sammeln, wie eigensüchtig und schamlos im Genießen.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

154  Die gleichen Affekte sind bei Mann und Weib doch im Tempo verschieden: deshalb hören Mann und Weib nicht auf sich misszuverstehen.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

155  So nimmt man erkennenden Anteil am Leben und Wesen vieler, indem man sich selber nicht als starres beständiges eines Individuums behandelt.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

156  Auch die hohlste Nuss will noch geknackt sein.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

157  Ein Aphorismus rechtschaffen geprägt und ausgegossen, ist damit, dass er abgelesen ist, noch nicht »entziffert«; vielmehr hat nun erst dessen Auslegung zu beginnen, zu der es einer Kunst der Auslegung bedarf.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

158  Man wird die Menge nicht eher zum Hosiannarufen bringen, bis man auf einem Esel in die Stadt einreitet.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

159  Das Schlechte gewinnt durch die Nachahmung an Ansehen, das Gute verliert dabei – namentlich in der Kunst.
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

160  Wie vermöchte das Ego ohne Ego zu handeln?
   [FRIEDRICH NIETZSCHE]

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