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Zitate von Friedrich Nietzsche 321-360
321 Aus drei Anekdoten ist es möglich, das Bild eines Menschen zu geben.
322 Es gibt zwei Arten des Genies: eins, welches vor allem zeugt und zeugen will, und ein andres, welches sich gern befruchten lässt und gebiert.
323 Still-liegen und Wenig-denken ist das wohlfeiste Arzneimittel für alle Krankheiten der Seele.
324 Der moderne Pessimismus ist ein Ausdruck von der Nutzlosigkeit der modernen Welt – nicht der Welt und des Daseins.
325 Mangel an Vertraulichkeit unter Freunden ist ein Fehler, der nicht gerügt werden kann, ohne unheilbar zu werden.
326 Das Wesen des Lebens ist, der Wille zur Macht.
327 Wir sind so gerne in der freien Natur, weil sie keine Meinung über uns hat.
328 Die Hoffnung ist der Regenbogen über den herabstürzenden Bach des Lebens.
329 Niemand kann dir die Brücke bauen, auf der gerade du über den Fluss des Lebens schreiten musst, niemand außer dir allein.
330 Wer seinen Gegner töten will, mag erwähnen, ob er ihn nicht gerade dadurch bei sich verewigt.
331 Alle so genannten praktischen Menschen haben ein Geschick zum Dienen: Das eben macht sie so praktisch, sei es für andere oder für sich selber.
332 Ein Mensch, der nach Großem strebt, betrachtet jedermann, dem er auf seiner Bahn begegnet, entweder als Mittel oder als Verzögerung und Hemmnis – oder als zeitweiliges Ruhekissen.
333 Die demokratischen Einrichtungen sind Quarantäneanstalten gegen tyrannenhafte Gelüste.
334 Wenn der Mensch vor Lachen wiehert, übertrifft er alle Tiere durch seine Gemeinheit.
335 »Glaube« heißt Nicht-wissen-wollen, was wahr ist.
336 Der Wahrheit dienen wenige in Wahrheit, weil nur wenige den reinen Willen haben gerecht zu sein und selbst von diesen wieder die wenigsten die Kraft, gerecht sein zu können.
337 Ja, ich wollte, dass die Erde in Krämpfen bebte, wenn sich ein Heiliger und eine Gans miteinander paaren.
338 Viele Menschen, namentlich Frauen, empfinden die Langeweile nicht, weil sie niemals ordentlich arbeiten gelernt haben.
339 Der Fürst denkt, aber der Krämer – lenkt!
340 Macht ausüben kostet Mühe und erfordert Mut. Deshalb machen so viele ihr gutes, allerbestes Recht nicht geltend, weil dies Recht eine Art Macht ist, sie aber zu faul oder zu feige sind, es auszuüben. Nachsicht und Geduld heißen die Deckmantel-Tugenden dieser Fehler.
341 Es ist das Vorrecht der Größe, mit geringen Gaben hoch zu beglücken.
342 Viele Menschen sind hartnäckig in Bezug auf den einmal eingeschlagenen Weg, wenige in Bezug auf das Ziel.
343 Alle Vorurteile kommen aus den Eingeweiden.
344 Wir sprechen von Natur und vergessen uns dabei: wir selber sind Natur! Folglich ist Natur etwas ganz andere als das, was wir beim Nennen ihres Namens empfinden.
345 Die Deutschen – man hieß sie einst das Volk der Denker: Denken sie heute überhaupt noch?
346 Ja man denkt, schreibt, druckt, spricht, lehrt philosophisch – so weit ist ungefähr alles erlaubt; nur im Handeln, im sogenannten Leben ist es anders: da ist immer nur eins erlaubt und alles andere einfach unmöglich.
347 Tief denkende Menschen kommen sich im Verkehr mit andern als Komödianten vor, weil sie sich da, um verstanden zu werden, immer erst eine Oberfläche anheucheln müssen.
348 Der Mut schlägt auch den Schwindel tot an Abgründen: Und wo stünde der Mensch nicht an Abgründen! Ist Sehen nicht selber – Abgründe sehen?
349 Man greift nicht nur an, um jemandem weh zu tun, ihn zu besiegen, sondern vielleicht auch nur, um sich seiner Kraft bewusst zu werden.
350 Der gebundene Geist nimmt seine Stellung nicht aus Gründen ein, sondern aus Gewöhnung.
351 Niemand ist für seine Taten verantwortlich, niemand für sein Wesen; richten ist so viel als ungerecht sein.
352 Die Werte der Schwachen sind obenan, weil die Starken sie übernommen haben, um damit zu leiten.
353 Bei allem was ein Mensch sichtbar werden lässt, kann man fragen: Was soll es verbergen? Wovon soll es den Blick abwenden? Welches Vorurteil soll es erregen?
354 Ein Nihilist ist ein Mensch, welcher von der Welt, wie sie ist, urteilt, sie sollte nicht sein, und von der Welt, wie sie sein sollte, urteilt, sie existiere nicht.
355 Mann soll sich beim Eingeben einer Ehe die Frage vorlegen: Glaubst du, dich mit dieser Frau bis ins Alter hinein gut zu unterhalten? Alles andere in der Ehe ist transitorisch, aber die meiste Zeit des Verkehrs gehört dem Gespräch an.
356 Die Hoffnung ist ein viel größeres Stimulans des Lebens als irgendein Glück.
357 Goethe ist der letzte Deutsche, vor dem ich Ehrfurcht habe.
358 Wer sich nicht auf der Schwelle des Augenblicks, alle Vergangenheiten vergessend, niederlassen kann, wer nicht auf einem Punkte wie eine Siegesgöttin ohne Schwindel und Furcht zu stehen vermag, der wird nie wissen, was Glück ist, und noch schlimmer: er wird nie etwas tun, was andere glücklich macht.
359 Das Wesentliche an jeder Erfindung tut der Zufall, aber den meisten Menschen begegnet dieser Zufall nicht.
360 Wenn die Weltbewegung einen Zielzustand hätte, so müsste er erreicht sein. Das einzige Grundfaktum ist aber, dass sie keinen Zielzustand hat.