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Zitate von Friedrich Nietzsche 241-280
241 Der Mensch leidet so tief, dass er das Lachen erfinden musste.
242 Wenn alle Almosen nur aus Mitleiden gegeben würden, so wären alle Bettler allesamt verhungert.
243 Geld ist das Brecheisen der Macht.
244 Alle guten Dingen sind starke Reizmittel zum Leben, selbst jedes gute Buch, das gegen das Leben geschrieben ist.
245 Sofern wir an die Moral glauben, verurteilen wir das Dasein.
246 Die größten Ereignisse, das sind nicht unsere lautesten, sondern unsere stillsten Stunden.
247 Liebe und Hass sind nicht blind, aber geblendet vom Feuer, das sie selber mit sich tragen.
248 Wir klagen die Natur nicht als unmoralisch an, wenn sie und ein Donnerwetter schickt und uns nass macht: warum nennen wir den schädigen Menschen unmoralisch? Weil wir hier einen willkürlich waltende, freien Willen, dort Notwendigkeit annehmen. Aber diese Unterscheidung ist ein Irrtum.
249 Das Verlangen nach Gegenliebe ist nicht das Verlangen der Liebe, sondern er Eitelkeit.
250 Viel Geist haben erhält jung: Aber man muss es ertragen, damit gerade für älter zu gelten, als man ist.
251 Ein edler Charakter unterscheidet sich von einem gemeinen dadurch, dass er eine Anzahl Gewohnheiten nicht zur Hand hat.
252 Die Bewunderung einer Eigenschaft oder Kunst kann so stark sein, dass sie uns abhält, nach ihrem Besitz zu streben.
253 Mancher wird auch für seine Wahrheiten und Siege zu alt, ein zahnloser Mund hat nicht mehr das Recht zu jeder Wahrheit.
254 Es gibt kein härteres Unglück in allem Menschen-Schicksale, als wenn die Mächtigen der Erde nicht auch die ersten Menschen sind.
255 Auf dem Markt glaubt niemand an höhere Menschen.
256 Nichts wäre kostspieliger als Tugend: denn am Ende hätte man mit ihr die Erde als Hospital: und »jeder jedermanns Krankenpfleger« wäre der Weisheit letzter Schluss.
257 In jeder asketischen Moral betet der Mensch einen Teil von sich als Gott an und hat dazu nötig, den übrigen Teil zu diabolisieren.
258 Der eine sucht einen Geburtshelfer für seine Gedanken, der andre einen, dem er helfen kann: so entsteht ein gutes Gespräch.
259 Wer keine Hoffnung hat, in einem Kampfe zu siegen, oder ersichtlich unterlegen ist, will umso mehr, dass die Art seines Kampfes bewundert wird.
260 Die unaufgelösten Dissonanzen im Verhältnis von Charakter und Gesinnung der Eltern klingen in dem Wesen des Kindes fort und machen seine innere Leidensgeschichte aus.
261 Geschichte handelt fast nur von schlechten Menschen, die später gutgesprochen worden sind.
262 Viel von sich reden, kann auch ein Mittel sein, sich zu verbergen.
263 Die Unwahrheit als Lebensbedingung zugestehn: das heißt freilich auf eine gefährliche Weise den gewohnten Wertgefühlen Widerstand leisten; und eine Philosophie, die das wagt, stellt sich damit allein schon jenseits von Gut und Böse.
264 Alle Ideale sind gefährlich: weil sie das Tatsächliche erniedrigen und brandmarken; alle sind Gifte, aber als zeitweilige Heilmittel unentbehrlich.
265 Es gibt keinen »Tatbestand an sich«, sondern ein Sinn muss immer erst hineingelegt werden, damit es einen Tatbestand geben kann.
266 Wer mit sich unzufrieden ist, ist fortwährend bereit, sich dafür zu rächen: wir anderen werden sein Opfer sein, und sei es auch nur darin, dass wir immer seinen hässlichen Anblick ertragen haben.
267 Das verwundbarste Ding und doch das unbesiegbarste ist die menschliche Eitelkeit: Ja, durch die Verwendung wächst seine Kraft und kann zuletzt riesengroß werden.
268 Nicht wenn es gefährlich ist, die Wahrheit zu sagen, findet sie am seltesten Vertreter, sondern, wenn es langweilig ist.
269 Lieber ein Narr sein auf eigene Faust, als ein Weiser nach fremdem Gutdünken!
270 Der Einwand, der Seitensprung, das fröhliche Misstrauen, die Spottlust sind Anzeichen der Gesundheit: alles Unbedingte gehört in die Pathologie.
271 In Wahrheit heißt etwas wollen, ein Experiment machen, um zu erfahren, was wir wollen.
272 So lange man dich lobt, glaube nur immer, dass du noch nicht auf deiner eignen Bahn, sondern auf der eines anderen bist.
273 Die christliche Kirche ist eine Enzyklopädie von vorzeitlichen Kulten und Anschauungen der verschiedensten Abkunft und deshalb so missionsfähig.
274 Ein Erzieher sagt nie, was er selber denkt: sondern immer nur, was er im Verhältnis zum Nutzen dessen, den er erzieht, über eine Sache denkt. In dieser Verstellung darf er nicht erraten werden; es gehört zu seiner Meisterschaft, dass man an seine Ehrlichkeit glaubt.
275 Mancher wirft seinen schlechten Argumenten noch ein Stück seiner Persönlichkeit hinten nach, wie als ob jene dadurch richtiger ihre Bahn laufen würden und sich in gerade und gute Argumente verwandeln ließen; ganz wie die Kegelschieber auch nach dem Wurfe noch mit Gebärden und Schwenkungen der Kugel die Richtung zu geben suchen.
276 Die Güte einer Ehe bewährt sich dadurch, dass sie einmal eine »Ausnahme« erträgt.
277 Wir können nur eine Welt begreifen, die wir selbst gemacht haben.
278 Auf den Höhen ist es wärmer, als man in den Tälern meint, namentlich im Winter. Der Denker weiß, was all dies Gleichnis besagt.
279 Wenn der Entschluss einmal gefasst ist, das Ohr auch für den besten Gegengrund zu schließen: Zeichen des starken Charakters. Also ein gelegentlicher Wille zur Dummheit.
280 Der Mensch muss das Chaos in sich organisieren, dadurch dass er sich auf seine echten Bedürfnisse zurückbesinnt.