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Zitate von Marie von Ebner-Eschenbach 321-362

 

321  Die Eitelkeit weist jede gesunde Nahrung von sich, lebt ausschließlich von dem Gifte der Schmeichelei und gedeiht dabei in üppigster Fülle.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

322  Kinder und Greise fabeln. Die Ersten, weil ihr Verstand die Herrschaft über die Phantasie noch nicht gewonnen, die Zweiten, weil er sie verloren hat.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

323  Überlege wohl, bevor du dich der Einsamkeit ergibst, ob du auch für dich selbst ein heilsamer Umgang bist.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

324  Ein fauler und ein fleißiger Mensch können nicht gut miteinander leben, der faule verachtet den fleißigen gar zu sehr.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

325  Nichts bist du, nichts ohne die anderen. Der verbissenste Misanthrop braucht die Menschen doch, wenn auch nur, um sie zu verachten.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

326  Je mehr du dich selbst liebst, je mehr bist du dein eigener Feind.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

327  Man bleibt jung, solange man noch lernen, neue Gewohnheiten annehmen und Widerspruch ertragen kann.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

328  Die glücklichen Pessimisten! Welche Freude empfinden sie, so oft sie bewiesen haben, dass es keine Freude gibt.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

329  Auch der ungewöhnlichste Mensch ist gehalten, seine ganz gewöhnliche Schuldigkeit zu tun.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

330  Frieden kannst du nur haben, wenn du ihn gibst.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

331  Wenn man nicht aufhören will, die Menschen zu lieben, muss man nicht aufhören, ihnen Gutes zu tun.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

332  Die nicht zu danken verstehen, die sind die Ärmsten.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

333  Wenn alberne Leute sich bemühen, ein Geheimnis vor uns zu verbergen, dann erfahren wir es gewiss, so wenig uns auch danach gelüstet.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

334  Der kleinste Fehler, den ein Mensch uns zuliebe ablegt, verleiht ihm in unseren Augen mehr Wert als die größten Tugenden, die er sich ohne unser Zutun aneignet.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

335  In der Jugend meinen wir, das Geringste, was das Leben uns gewähren könne, sei Gerechtigkeit. Im Alter erfährt man, dass es das Höchste ist.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

336  Die Güte, die nicht grenzenlos ist, verdient den Namen nicht.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

337  Sobald eine Mode allgemein geworden ist, hat sie sich überlebt.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

338  Der Verstand und das Herz stehen auf sehr gutem Fuße. Einer vertritt oft die Stelle des anderen so vollkommen, dass es schwer ist zu entscheiden, welches von beiden tätig war.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

339  Die Kleinen schaffen, der Große erschafft.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

340  Etwas sollen wir unseren so genannten guten Freunden immer abzulernen suchen – ihre Scharfsichtigkeit für unsere Fehler.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

341  Wir entschuldigen nicht so leicht als Torheiten, die uns zuliebe begangen wurden.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

342  Der Kritizismus kann dich zum Philosophen machen, aber nur der Glaube zum Apostel.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

343  Ganz aufgehen in der Familie heißt ganz untergehen.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

344  Wenn zwei brave Menschen über Grundsätze streiten, haben immer beide Recht.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

345  Echte Propheten haben manchmal, falsche Propheten haben immer fanatische Anhänger.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

346  Die Leute verheiraten einen Feuerbrand an eine Wachsfigur und predigen dem Ehepaar Liebe und Eintracht.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

347  Die einzigen von der Welt unbestrittenen Ehren, die einer Frau zuteil werden können, sind diejenigen, die sie im Reflex der Ehren ihres Mannes genießt.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

348  Dauernde Freundschaft kann nur zwischen Menschen vom gleichen Wert bestehen.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

349  Man fordere nicht Wahrhaftigkeit von den Frauen, solange man sie in dem Glauben erzieht, ihr vornehmster Lebenzweck sei zu gefallen.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

350  Die Empfindung des Einsamseins ist schmerzlich, wen sie uns im Gewühl der Welt, unerträglich jedoch, wenn sie im Schoß unserer Familie überfällt.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

351  Man sollte nicht sprechen von der Kunst, glücklich zu sein, sondern von der Kunst, sich glücklich zu fühlen.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

352  Der Verstandesmensch verhöhnt nicht si bitter als den Edelmut, dessen er sich nicht fähig fühlt.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

353  Die Frau, die ihren Mann nicht beeinflussen kann, ist ein Gänschen. Die Frau, die ihren Mann nicht beeinflussen will, ist eine Heilige.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

354  Demut ist Unverwundbarkeit.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

355  Sag etwas, das sich von selbst versteht, zum ersten Mal, und du bist unsterblich.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

356  Herrschaft behaupten wollen, heißt kämpfen wollen. Nutzen stiften wollen, heißt freilich auch kämpfen wollen, aber – um den Frieden.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

357  Was dein Wort zu bedeuten hat, erfährst du durch den Widerhall, den es erweckt.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

358  Gutmütigkeit ist eine alltägliche Eigenschaft. Güte die höchste Tugend.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

359  Die Männer sind auf allen Gebieten die Führenden, nur auf dem Wege zum Himmel überlassen sie den Frauen den Vortritt.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

360  Treue üben ist Tugend, Treue erfahren ist Glück.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

361  Sorge dafür, das zu haben, was du liebst, oder du wirst gezwungen werden, das zu lieben, was du hast.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

362  Tausend Beweise von Verstand können mich vollkommen kalt lassen. Ein Beweis von Güte bezwingt mich.
   [MARIE VON EBNER-ESCHENBACH]

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