Home › Quotes › Marie von Ebner-Eschenbach
1-40 | 41-80 | 81-120 | 121-160 | 161-200 | 201-240 | 241-280 | 281-320 | 321-362
Zitate von Marie von Ebner-Eschenbach 321-362
321 Die Eitelkeit weist jede gesunde Nahrung von sich, lebt ausschließlich von dem Gifte der Schmeichelei und gedeiht dabei in üppigster Fülle.
322 Kinder und Greise fabeln. Die Ersten, weil ihr Verstand die Herrschaft über die Phantasie noch nicht gewonnen, die Zweiten, weil er sie verloren hat.
323 Überlege wohl, bevor du dich der Einsamkeit ergibst, ob du auch für dich selbst ein heilsamer Umgang bist.
324 Ein fauler und ein fleißiger Mensch können nicht gut miteinander leben, der faule verachtet den fleißigen gar zu sehr.
325 Nichts bist du, nichts ohne die anderen. Der verbissenste Misanthrop braucht die Menschen doch, wenn auch nur, um sie zu verachten.
326 Je mehr du dich selbst liebst, je mehr bist du dein eigener Feind.
327 Man bleibt jung, solange man noch lernen, neue Gewohnheiten annehmen und Widerspruch ertragen kann.
328 Die glücklichen Pessimisten! Welche Freude empfinden sie, so oft sie bewiesen haben, dass es keine Freude gibt.
329 Auch der ungewöhnlichste Mensch ist gehalten, seine ganz gewöhnliche Schuldigkeit zu tun.
330 Frieden kannst du nur haben, wenn du ihn gibst.
331 Wenn man nicht aufhören will, die Menschen zu lieben, muss man nicht aufhören, ihnen Gutes zu tun.
332 Die nicht zu danken verstehen, die sind die Ärmsten.
333 Wenn alberne Leute sich bemühen, ein Geheimnis vor uns zu verbergen, dann erfahren wir es gewiss, so wenig uns auch danach gelüstet.
334 Der kleinste Fehler, den ein Mensch uns zuliebe ablegt, verleiht ihm in unseren Augen mehr Wert als die größten Tugenden, die er sich ohne unser Zutun aneignet.
335 In der Jugend meinen wir, das Geringste, was das Leben uns gewähren könne, sei Gerechtigkeit. Im Alter erfährt man, dass es das Höchste ist.
336 Die Güte, die nicht grenzenlos ist, verdient den Namen nicht.
337 Sobald eine Mode allgemein geworden ist, hat sie sich überlebt.
338 Der Verstand und das Herz stehen auf sehr gutem Fuße. Einer vertritt oft die Stelle des anderen so vollkommen, dass es schwer ist zu entscheiden, welches von beiden tätig war.
340 Etwas sollen wir unseren so genannten guten Freunden immer abzulernen suchen – ihre Scharfsichtigkeit für unsere Fehler.
341 Wir entschuldigen nicht so leicht als Torheiten, die uns zuliebe begangen wurden.
342 Der Kritizismus kann dich zum Philosophen machen, aber nur der Glaube zum Apostel.
343 Ganz aufgehen in der Familie heißt ganz untergehen.
344 Wenn zwei brave Menschen über Grundsätze streiten, haben immer beide Recht.
345 Echte Propheten haben manchmal, falsche Propheten haben immer fanatische Anhänger.
346 Die Leute verheiraten einen Feuerbrand an eine Wachsfigur und predigen dem Ehepaar Liebe und Eintracht.
347 Die einzigen von der Welt unbestrittenen Ehren, die einer Frau zuteil werden können, sind diejenigen, die sie im Reflex der Ehren ihres Mannes genießt.
348 Dauernde Freundschaft kann nur zwischen Menschen vom gleichen Wert bestehen.
349 Man fordere nicht Wahrhaftigkeit von den Frauen, solange man sie in dem Glauben erzieht, ihr vornehmster Lebenzweck sei zu gefallen.
350 Die Empfindung des Einsamseins ist schmerzlich, wen sie uns im Gewühl der Welt, unerträglich jedoch, wenn sie im Schoß unserer Familie überfällt.
351 Man sollte nicht sprechen von der Kunst, glücklich zu sein, sondern von der Kunst, sich glücklich zu fühlen.
352 Der Verstandesmensch verhöhnt nicht si bitter als den Edelmut, dessen er sich nicht fähig fühlt.
353 Die Frau, die ihren Mann nicht beeinflussen kann, ist ein Gänschen. Die Frau, die ihren Mann nicht beeinflussen will, ist eine Heilige.
354 Demut ist Unverwundbarkeit.
355 Sag etwas, das sich von selbst versteht, zum ersten Mal, und du bist unsterblich.
356 Herrschaft behaupten wollen, heißt kämpfen wollen. Nutzen stiften wollen, heißt freilich auch kämpfen wollen, aber – um den Frieden.
357 Was dein Wort zu bedeuten hat, erfährst du durch den Widerhall, den es erweckt.
358 Gutmütigkeit ist eine alltägliche Eigenschaft. Güte die höchste Tugend.
359 Die Männer sind auf allen Gebieten die Führenden, nur auf dem Wege zum Himmel überlassen sie den Frauen den Vortritt.
360 Treue üben ist Tugend, Treue erfahren ist Glück.
361 Sorge dafür, das zu haben, was du liebst, oder du wirst gezwungen werden, das zu lieben, was du hast.
362 Tausend Beweise von Verstand können mich vollkommen kalt lassen. Ein Beweis von Güte bezwingt mich.