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Zitate von Marie von Ebner-Eschenbach 241-280
241 Die Fehler, vor denen wir auf der Hut sind, sind unsere ärgsten nicht.
242 Anerzogen ist wie angeklebt, manchmal aber verwächst das Angeklebte.
243 Um wie viel weniger bekümmert ein gescheiter Mensch sich um die Fehler anderer als um seine eigenen!
244 Das ist das Ärgste, im Alter leiden um einer Jugendtorheit willen.
245 Der abscheulichste Einbruch ist der in die heiligen Gefühle eines Menschen.
246 Wenn mein Herz nicht spricht, dann schweigt auch mein Verstand, sagt die Frau. Schweige, Herz, damit der Verstand zu Worte komme, sagt der Mann.
247 Dichten ist eine Arbeit, die nur Gutgeratenen gerät.
248 Nur geborene Herren sind gute Herren. Weh dem Diener gewesener Diener!
249 Sich glücklich fühlen können auch ohne Glück – das ist Glück.
250 Ein Hauptzweck unserer Selbsterziehung ist, die Eitelkeit in uns zu ertöten, ohne welche wie nie erzogen worden wären.
251 Die Genusssucht frisst alles auf, am liebsten aber das Glück.
252 Die Unschuld des Mannes heißt Ehre, die Ehre der Frau heißt Unschuld.
253 Viele Leute glauben, wenn sie einen Fehler eingestanden haben, brauchen sie ihn nicht mehr abzulegen.
254 Dem großen Dichter muss man ein starkes Selbstgefühl zugute halten. Eine gewisse Gottähnlichkeit ist dem nicht abzusprechen, der aus seinem Geiste Menschen schafft.
255 Ob zwei Leute gut getan haben, einander zu heiraten, kann man bei ihrer Silbernen Hochzeit noch nicht wissen.
256 Für die Anspruchsvollen plagt man sich, aber die Anspruchslosen liebt man.
257 Wenn der Mensch etwas verschweigen will, dann gibt es keine Macht auf Erden, die ihm sein Geheimnis entreißt.
258 Stark in Tun, schwach im Dulden, ist Männerart, Schwach in Tun, stark im Dulden, ist Frauenart.
260 Die Änderung, die unser Naturell im Laufe des Lebens erfährt, sieht manchmal aus wie eine Änderung unseres Charakters.
261 Der Hass ist ein fruchtbares, der Neid ein steriles Laster.
262 Was geschehen ist, solange die Welt steht, braucht deshalb nicht zu geschehen, solange sie noch stehen wird.
263 Selbst der bescheidenste Mensch hält mehr von sich, als sein bester Freund von ihm hält.
264 Du kannst dem Glück nicht ein Pförtlein öffnen, ohne zugleich vor der Sorge ein Tor aufzureißen.
265 Macht ist Pflicht, Freiheit ist Verantwortlichkeit.
266 Das ist eine arme Frau, die nichts mehr zu geben hat, wenn sie sich hingegeben hat.
267 Liebe ist Qual, Lieblosigkeit ist Tod.
268 Anmut ist ein Ausströmen der inneren Harmonie.
269 Jeder Dichter und alle ehrlichen Dilettanten schreiben mit ihrem Herzblute, aber wie diese Flüssigkeit beschaffen ist, darauf kommt es an.
270 Der Arme rechnet dem Reichen die Großmut niemals als Tugend an.
271 Mehr noch als nach dem Glück unserer Jugend sehnen wir uns im Alter nach den Wünschen unserer Jugend zurück.
272 Respekt vor dem Gemeinplatz! Er ist seit Jahrhunderten aufgespeicherte Weisheit.
273 Der Pessimist wider Willen, das ist der echte.
274 Man muss sein Glück teilen, um es zu multiplizieren.
275 Siege, aber triumphiere nicht.
276 Fortwährendem Entbehren folgt Stumpfheit ebenso gewiss wie übermäßigem Genuss.
277 Nur die allergescheitesten Leute benützen ihren Scharfsinn zur Beurteilung nicht bloß anderer, sondern auch ihrer selbst.
278 Eingebildete Übel gehören zu den unheilbaren.
279 Die verstehen sehr wenig, die nur das verstehen, was sich erklären lässt.
280 Ehen werden im Himmel geschlossen, aber dass sie gut geraten, darauf wird dort nicht gesehen.