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Zitate by Jean Jacques Rousseau 161-200
161 Tacitus hat die Germanen seiner Zeit besser beschrieben, als irgendein Schriftsteller die heutigen Deutschen beschrieben hat.
162 Alle unsere Weisheit besteht in knechtischen Vorurteilen, alle unsere Bräuche sind nur Unterwerfung, Marter und Zwang.
163 Wie gern nährt sich doch eine toll gewordene Liebe mit Hirngespinsten!
164 Man beseitige unsere verhängnisvollen Fortschritte, man beseitige unsere Irrtürmer und Laster, man beseitige das Menschenwerk, und alles ist gut.
165 Der Gott, den ich anbete, ist kein Gott der Finsternis, er hat mich nicht darum mit einem Verstand begabt, um mir dessen Gebrauch zu untersagen.
166 Gleich von der Kindheit an putzt eine unvernünftige Erziehung unseren Geist auf und verdirbt unser Urteil.
167 Die Regungen des Gewissens sind keine Urteile, sondern Empfindungen.
168 Ich habe zu teuer dafür bezahlt, dass ich ein Herz habe, es ist besser, wenn man der Menschlichkeit entsagt.
169 Eine der Bequemlichkeiten des neueren Christentums besteht darin, dass man sich ein gewisses Geschwätz aus Worten angewöhnt hat, hinter denen keine Begriffe sind, und damit tut man allen genug, mur nicht der Vernunft.
170 Weil man so viel mit aller Welt verkehrt, hat man keine Familie mehr, kaum kennt man seine Verwandten.
171 Keiner will heute leben, keiner ist mit der gegenwärtigen Stunde zufrieden, alle finden, dass sie gar zu langsam vergeht.
172 Die Erfahrung belehrt stets, aber Nutzen bringt sie nur für den Zeitraum, den man vor sich hat. Ist es wohl in dem Augenblick, da man sterben soll, noch Zeit zum lernen, wie man hätte leben sollen?
173 Es gibt nichts Gutes, das nicht noch immer aus deiner Seele kommen kann.
174 Wenn es auf der Erde nur ein einziges Beispiel des Glücks gibt, so findet es sich in einem rechtschaffenden Menschen.
175 Gott, so sagt man, ist seinen Geschöpfen nichts schuldig. Ich glaube, er ist ihnen alles schuldig, was er ihnen versprach, das er ihnen das Sein gab.
176 Die Entsagungen sind vergänglich, ihr Lohn aber bleibt beständig.
177 Wie hat man nur aus den zärtlichsten Liebkosungen eine Pflicht und aus den süßesten Liebesbeziehungen ein Recht machen können? Das gegenseitige Verlangen schafft das Recht, die Natur kenn kein anders.
178 Je weniger ich ihn begreife, desto mehr bete ich ihn an.
179 Der wilde Mensch lebt in sich, der gesellige hingegen ist immer außer sich und lebt nur in der Meinung, die andere von ihm haben.
180 Die Knoten, die man gar zu fest zuziehen will, reißen. Dasselbe geschieht mit dem Eheband, wenn man es fester ziehen will, als es sein soll.
181 Der Freundschaft Sanftmut mäßigt der Liebe Ungestüm.
182 Wer seinen eigenen Vorteil zuliebe einen Freund bloßstellen könnte, verdiente der wohl, Freunde zu haben?
183 Die Gerechtigkeit besteht darin, die Strafe genau nach dem Fehler abzumessen, und die äußere Strenge der Gerechtigkeit ist selbst ein Fehler, wenn sie nicht auf vernünftige Vorstellungen hört, welche die Strenge des Gesetzes mildern.
184 Überall, wo Menschen sind, bin ich bei meinen Brüdern, überall, wo keine sind, bin ich zu Hause.
185 Es gibt kein Glück ohne Mut und keine Tugend ohne Kampf.
186 Der Welt Ehre kann zum äußerlichen Glücke vorteilhaft sein, dringt aber nicht in die Seele und hat keinen Einfluss auf wahres Glück.
187 Man muss glücklich sein, lieber Emile, das ist der Endzweck eines jeden fühlenden Wesens, das ist die erste Begierde, die uns die Natur eingeprägt hat, und die einzige, die uns niemals verlässt.
188 Wie kann eine Frau einen Mann ehren, der sich entehrt?
189 Die Liebe zu den Moden zeugt von schlechtem Geschmack, weil sich die Gesichter nicht mit ihnen ändern.
190 Einem wahren Liebhaber ist es angenehm, Opfer zu bringen, die ihm alle angerechnet werden, und deren keines in der Geliebten Herzen verloren geht.
191 Wehe der Zeit, in der die Frauen ihre Gewalt verlieren und ihre Urteile nichts mehr über die Männer vermögen! Das ist die letzte Stufe des Verderbens. Alle gesitteten Voelker haben die Frauen in Ehren gehalten.
192 Alles ist gut, wenn es aus den Händen des Urhebers der Dinge kommt, alles entartet unter den Händen des Menschen.
193 O mein Freund, die Geduld ist bitter, ihre Frucht aber süß.
194 Die erste Erziehung ist am wichtigsten, und diese erste Erziehung kommt unzweifelhaft den Frauen zu.
195 Ich habe allemal bemerkt, das falsche Leute nüchtern sind, und große Auszuschweißend bei Tische kündigt ziemlich oft verstellte Sitten und doppelsinnige Seelen an.
196 Niemals sind die Bösen zu etwas Gutem gut, es mag sein, was es wolle.
197 Liebe begnügt sich nicht mit bloßer Gefälligkeit.
198 Freilich ist es für den Staat sehr bedeutsam, dass jeder Staatsbürger eine Religion hat, die ihn seine Pflichten lieben lässt.
199 Je mehr Reiche und Arme es gibt, desto weniger Väter und Ehemänner gibt es. Der Herr und der
200 Die einsamen Stunden der Betrachtung sind die einzige Zeit des Tages, wo ich völlig ich selbst bin und mir ganz ohne Ablenkung, ohne Hindernis gehöre und wo ich in Wahrheit sagen kann, ich sei das, was die Natur aus mir machen wollte.